“Freue Dich, Du Mutter des Christengeschlechtes, die Du uns unter dem Kreuz Deines Sohnes zu Deinen Kindern gemacht hast!”, so preist die heilige Kirche die Gottesgebärerin. Sie ist die Fürsprecherin bei ihrem Sohn für alle, die um ihre Fürsprache bitten, für alle, die sie um Hilfe bitten.
Die Mutter Gottes ist die größte Fürsprecherin und Helferin aller sich um Gottes Wohlwollen mühenden Menschen, aller, welche ihr irdisches Leben dem Dienst für Gott geweiht haben. Sie ist die rasche Trösterin der Trauernden und Weinenden. Sie ist die Fürsprecherin der Büßer. Sie ist die hoffnungsfrohe Zufluchtsstätte der Sünder, die sich wieder Gott zuwenden wollen. Sie ist die barmherzige Fürsprecherin für sie vor Gott.”
Es gibt eine große Zahl von Ikonen der Allheiligen Gottesmutter, durch die sie früher und bis heute große Wunder und Gnadenzeichen gewirkt hat und noch immer wirkt.
Eine davon ist die Ikone "Freude aller Trauernden" oder "Aller Betrübten Freude".
Die Gottesmutter ist auf dieser Ikone in voller Gestalt dargestellt, in königlichem Gewand, mit einer Krone auf dem Haupt, sie hält den Jesusknaben auf dem Arm. Vor ihr sind betrübte Menschen zu sehen, die von verschiedenen Krankheiten und Kummer geplagt werden. Von ihren Leiden zeugt die Aufschrift – Worte aus dem Gebet zur Gottesmutter: “Du bist die Hilfe der Gekränkten, die Hoffnung der Verzweifelten, die Fürsprecherin der Armen, die Trösterin der Trauernden, die Fürsorgerin der Hungernden, Du bekleidest die Nackten, heilst die Kranken, rettest die Sünder, Du bist die Helferin und Fürsprecherin aller Christen.” Neben den Menschen sind Engel und Heilige dargestellt, die auf die Gottesmutter weisen.
Die Ikone der Gottesmutter "Freude aller Trauernden" oder “Aller Betrübten Freude” wurde am Ende des XVII. Jahrhunderts bekannt. Die in Moskau lebende Schwester des Patriarchen Ioakim (= 1660), litt lange Zeit an einer schweren Krankheit. Eines Tages hörte sie während des Gebetes eine Stimme: “Evfimija! Warum nimmst du in deinem Leiden nicht Zuflucht zu der, die alle heilt? In der Kirche der Verklärung meines Sohnes gibt es mein Bild, das “Aller Betrübten Freude” genannt wird. Bitte einen Priester, dieses Bild zu bringen, und wenn er einen Bittgottesdienst mit einer Wasserweihe gefeiert hat, wirst du Heilung erlangen.” Evfimija beherzigte die Aufforderung der Allheiligen Gottesmutter und wurde gesund.
Die wundertätige Ikone steht bis zum heutigen Tag in der Moskauer Verklärungskirche in der Ordynka-Bolschaja-Straße 20. 1688 fand hier die Verherrlichung der Ikone statt. 1770 wurde der Nebenaltar für sie errichtet. Bis heute beten die Menschen in Kummer und Not inständig zur Allheiligen Gottesmutter: “Aller Betrübten Freude, und Gekränkten Schutz, der Hungernden Fürsorgerin, der Irrenden Trost, der in Not Geratenen sicherer Hafen, der Kranken Weggefährtin, der Schwachen Hort und Fürsprecherin, des Alters Stütze, Du Mutter des Höchsten Gottes, Allheilige, wir bitten Dich: Eile, Deine Diener zu retten!” Viele Kopien der Ikone “Aller Betrübten Freude” sind ebenfalls durch Wunder bekannt geworden. Der Feiertag dieser Ikone ist am 6. November (Gregorianischer Kalender) bzw. am 24. Oktober (Julianischer Kalender).
Quelle: orthpedia - Orthodoxes Glaubensbuch und russian-church